Zahlungsziel
Damit es bei Rechnungen nicht zu Missverständnissen kommt, ist es besonders wichtig, das Zahlungsziel klar zu definieren. Was du hierbei beachten musst und wie es sich mit den Fristen verhält, erklären wir dir in diesem Artikel.
Zahlungsziel Definition
Hierbei handelt es sich um die Zahlungsbedingungen, die du auf einer Rechnung angeben musst. Generell gilt, dass Rechnungen immer sofort – nach erhalt der Ware – fällig sind. Allerdings räumt der Gesetzgeber eine Zahlungsfrist von 30 Tagen ein. Erst dann ist dein Kunde im Zahlungsverzug. Handelt es sich bei deinem Kunden um eine Privatperson, bist du verpflichtet, die Zahlungsfrist von 30 Tagen auf deiner Rechnung anzugeben.
Außerdem dürfen Unternehmer und ihre Kunden auch individuelle Regelungen vereinbaren. Aber hierbei ist zu beachten, dass diese Regelung vorher vertraglich vereinbart wurde. Die gängigsten Zahlungsziele sind:
- 7 Tage
- 14 Tage
- 30 Tage
Zudem gibt es Ergänzungen, die du deinem Zahlungsziel hinzufügen kannst. Diese sind zum Beispiel:
Rein netto: Hierbei ist die Rechnung ohne die Einräumung von Skonto bei schneller Bezahlung zu begleichen. Das heißt, es gibt keinen Rabatt für schnell zahlende Kunden.
Sofort ohne Abzug: Hier ist die Rechnung bei Erhalt sofort fällig. Auch hier gewährt der Rechnungserstellen keinen Rabatt.
Mit x % Skonto: Bei dieser Ergänzung wird der Preis um 5 % reduziert, wenn der Kunde schnell (innerhalb einer kurzen Frist) zahlt.
Was ist der Unterschied zwischen Zahlungsziel und Zahlungsfrist?
Das Zahlungsziel ist der Zeitpunkt für die endgültige Fälligkeit deiner Rechnung und wann dein Kunde in Verzug gerät. Die Zahlungsfrist definiert diesen Zeitraum.
Wie formulierst du das Zahlungsziel?
Die gängigsten Formulierungen für das Zahlungsziel sind folgende:
- Zahlbar ohne Abzug bis zum (Datum).
- Zahlbar innerhalb von 14 Tagen ab Rechnungserstellung.
- Bitte überweisen Sie den Rechnungsbetrag bis zum (Datum) auf das oben genannte Konto.
- Zahlbar innerhalb einer Woche ab Rechnungseingang.
- Zahlbar mit 5 % Skonto innerhalb von x Tagen.
Am besten gibst du auf deiner Rechnung ein Fälligkeitsdatum an. Denn, so erhältst du einen Überblick über die Zahlungen und kannst gegebenenfalls bei Nichtzahlung direkt handeln. Außerdem ist mit einem festgelegten Datum klar, bis wann er die Rechnung zu begleichen hat.
Unser Tipp!
Mit einem Rechnungsprogramm können Sie ganz einfach ihre Rechnungen schreiben und Platzhalter und Vorlagen nutzen. Dabei besteht auch die Möglichkeit generell gültige Zahlungsziele festzulegen oder diese für bestimmte Kunden anzupassen. Vor allem Selbstständige, Freiberufler sowie kleine und mittlere Unternehmen greifen gern auf eine verlässliche Software zurück.
Wie kannst du mittels Skonto die Frist verkürzen?
Unter Skonto ist eine sofortige oder nachträgliche Kaufpreisminderung zu verstehen. Dies kannst du auf deiner Rechnung einsetzen, wenn du eine frühzeitige Zahlung bei deinem Kunden erreichen willst. Hierbei ist in der Regel das Zahlungsziel ausschlaggebend. (Meist 10 bis 14 Tage). Zahlt der Kunde in diesem Zeitraum, darf einen bestimmten Prozentsatz von Kaufpreis einbehalten. Dieser Prozentsatz liegt zwischen zwei bis fünf Prozent. Wichtig ist, dass du auf deiner Rechnung explizit auf Skonto hinweist. Das kann wie folgt aussehen:
- Innerhalb von 7 Tagen abzüglich 2 Prozent Skonto, innerhalb von 30 Tagen netto
Hinweis
Der Kunde darf sich nicht eigenständig Skonto gewähren, nur weil er frühzeitig zahlt. Dies ist einzig dem Rechnungsersteller vorbehalten.
Ab wann gilt die Zahlungsfrist?
In der Regel gilt die Frist ab erhalt der Ware. Wenn nicht ganz klar ist, wann die Ware beim Kunden eingetroffen ist, gilt eine fiktive Frist. Diese ist in zwei Bereiche aufgeteilt:
- Bei Briefsendungen gelten 3 Werktage ab Versanddatum.
- Bei Waren- und Büchersendungen geht man von spätestens sieben Tagen ab Versanddatum aus.
Wann läuft die Frist ab und was passiert, wenn sie verstreicht?
Hier greifen die Vorschriften des BGB. Und zwar in § 188. Hier heißt es, dass diene Frist endet, wenn der letzte Tag der Zahlungsfrist abgelaufen ist. Im folgenden haben wir ein Beispiel für Dich:
- Die Rechnung ist bei dem Kunden am 01.08. eingegangen
- als Zahlungsziel sind 14 Tage angegeben
- bis Ende des 15.08. muss der Kunde zahlen, um die Frist einzuhalten
Wichtig
Fällt das Fristende auf einen Samstag, Sonntag oder Feiertag, endet die Zahlungsfrist erst am darauffolgenden Werktag. (§ 193 BGB).
Wie geht es weiter, wenn das Zahlungsziel nicht eingehalten wird?
Als Erstes solltest du immer eine freundliche Zahlungserinnerung an deinen Kunden schicken. Vielleicht hat er die Zahlung wirklich nur vergessen und es steckt keine böse Absicht dahinter. Die weiteren Schritte nach der Erinnerung sind folgende:
- 1. Mahnung
- 2. Mahnung
- 3. Mahnung
Generell hast du auch die Möglichkeit, die Zahlungserinnerung zu überspringen und direkt eine Mahnung zu schicken. Aber ob dies unbedingt für ein gutes geschäftliches Verhältnis sorgt, ist fraglich.
Was passiert, wenn keine Zahlungsfrist angegeben ist?
Wie oben schon erwähnt, gilt das Zahlungsziel nicht als Pflichtangabe auf Rechnungen. Aber es gibt drei gute Gründe, warum du diese Angabe machen solltest.
Durcheinander vorbeugen: Auf deiner Rechnung steht der Zeitpunkt der Leistungserbringung. Hierdurch sollte dein Kunde wissen, bis wann er die Zahlung durchführen muss. Aber die meisten Kunden kennen die gesetzlichen Zahlungsfristen nicht und sind wegen des fehlenden Zahldatums meist verwirrt. Um diesem vorzubeugen, ist es sinnvoll, wenn du ein Zahlungsziel auf deiner Rechnung angibst.
Automatischer Verzug: Steht auf deiner Rechnung ein Fälligkeitsdatum, setzt du deinen Kunden, wenn die Zahlungsfrist abgelaufen ist, automatisch in Zahlungsverzug. Das heißt, der Kunde trägt alle Konsequenzen wie zum Beispiel die Mahngebühren. Wenn du keine Zahlungsfrist angibst, setzt du deinen Kunden erst im Verzug, wenn er von dir die erste Mahnung erhält.
Psychologische Effekt: Wir Menschen reagieren in der Regel gewissenhafter auf Termine, als auf Aufgaben, die nicht terminiert sind. So verhält es sich auch mit Rechnungen. Ist eine großzügige Zahlungsfrist eingeräumt, kann es passieren, dass der Kunde die Zahlung vergisst, weil die Rechnung beiseite rutscht. Das heißt, wenn du auf der Rechnung ein Zahldatum hinterlegst, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der Kunde zahlt, als wenn du keine Zahlungsfrist angibst.