Businessplan
Wenn du den Schritt in die eigene Selbstständigkeit wagst, musst du deine zahlreichen Ideen schriftlich festhalten und optimal planen. Hier kommt der Businessplan – auch Geschäftsplan genannt – ins Spiel. Er ist das A und O einer jeden Existenzgründung. Mit einem gut durchdachten Businessplan kannst du nahezu jeden Kapitalgeber von einer x-beliebigen Geschäftsidee überzeugen. Mit einem guten und detaillierten Businessplan kannst du dich optimal auf die Gründung vorbereiten. So kannst du einer der häufigsten Gründe für das Scheitern einer Existenzgründung verhindern – eine mangelnde Planung. Damit der Traum vom eigenen Unternehmen also nicht direkt wieder platzt, solltest du vorab ein wenig Schreib- und Planungsarbeit durchführen. Schritt für Schritt bringt der Businessplan angehende Gründer an ihre gewünschten Ziele. Die Geschäftsidee kann nicht nur auf ihre Machbarkeit, sondern auch auf das wirtschaftliche Potenzial getestet werden. In diesem Beitrag erfährst du Tipps und Hilfestellungen, wie du einen Businessplan erstellen kannst.
Was ist ein Businessplan?
Der Businessplan wird im deutschen auch als Geschäftsplan oder Unternehmenskonzept bezeichnet. Hierunter versteht man eine umfangreiche und strukturierte Zusammenfassung einer beliebigen Geschäftsidee. Ebenso enthält ein Businessplan eine detaillierte Umsetzungsplanung dieser Idee. Er dient quasi als Fahrplan in die große Welt der Selbstständigkeit.
Wie sieht ein Businessplan aus?
Wie ist ein Businessplan aufgebaut und was sind die typischen Inhalte? Die Antworten hierauf liefern wir in den kommenden Zeilen.
Der Aufbau
Im Wesentlichen besteht der Businessplan aus zwei einzelnen Bausteinen: der Geschäftsidee und der Finanzplanung.
Die Geschäftsidee beschreibt das jeweilige Angebot im Detail und erläutert daraufhin, an wen sich dieses richtet. Ebenso gehst du hier darauf ein, wie du potenzielle Kunden auf deine Idee aufmerksam machen möchtest. Auch Chancen und Risiken solltest du ausführlich erläutern.
Der Finanzplan gewährleistet eventuellen Gründern ein gewisses Maß an finanzieller Absicherung der jeweiligen Geschäftsidee. Ebenso weist er die wirtschaftliche Machbarkeit einer Gründungsidee nach.
Der Inhalt
Da wir uns nun mit dem Aufbau eines Businessplans beschäftigt haben, möchten wir auch detaillierter auf den Inhalt eingehen. Prinzipiell gilt zu wissen, dass jede Geschäftsidee einzigartig ist. Sei es nun die Marketingstrategie, das Unternehmensmodell oder du als Gründer selbst, der du dem Unternehmen deine ganz persönliche Note verleihst. So ist auch jeder zu erstellende Businessplan individuell und einzigartig. Lediglich der Aufbau und der Inhalt eines Businessplans bleiben in ihrem Grundgerüst gleich. Die folgenden Inhalte dürfen in keinem Businessplan fehlen:
Executive Summary
Den Einstieg in jeden Businessplan bildet das Executive Summary. Der Empfänger lernt sowohl Gründer als auch Geschäftsidee kennen. Prägnant zusammengefasst, bringst du hier den Inhalt deines Businessplans auf den Punkt. Hier entscheidet der Leser, ob es lohnenswert ist, dem Businessplan mehr Aufmerksamkeit zu widmen.
Gründerprofil
Als Gründer prägst du den individuellen Charakter deines Businessplans. Somit interessieren den Empfänger vor allem die Fähigkeiten und Erfahrungen, die dich zu dem Unternehmer machen, der du zukünftig sein möchtest. Aber auch deine persönliche Schwächen finden hier ihren Platz. Außerdem solltest du wichtige Qualifikationen erwähnen.
Geschäftsidee
Die Geschäftsidee bildet den eigentlich Kern des Businessplans, denn schließlich baut sich auf dieses Kapitel der gesamte Rest auf. Hier solltest du mit voller Energie bei der Sache sein und den Leser mit allen wichtigen Informationen rund um deine Geschäftsidee versorgen. In diesem Abschnitt präsentierst du nicht nur die eigentliche Geschäftsidee, sondern auch das darauf aufbauende Geschäftsmodell. Der Leser sollte an deinen Visionen teilhaben können, nur so bleiben keinerlei Fragen mehr offen.
Zielgruppe
Du solltest deine Zielgruppe besser kennen als dich selbst. Daher musst du alle wichtigen und zukünftigen Kundeninformationen zusammentragen. Im besten Fall erstellst du anhand dieser Informationen den perfekten Kunden und stellst ihn dem Leser vor.
Markt & Wettbewerb
Hier begründest du die Machbarkeit deiner eigenen Geschäftsidee. Am besten beweist du deine Annahmen mit Hilfe realistischer und aussagekräftiger Datenmaterialien. Ebenso solltest du in diesem Kapitel auch die möglichen Wettbewerber beschreiben. Jedes einzelne Kapitel muss auf seine eigene Art und Weise für Überzeugung sorgen. Du musst dem Leser zeigen, dass du den aktuellen Markt in- und auswendig kennst. Auch auf eventuell unerwartete Marktentwicklungen solltest du bestens vorbereitet sein. Eine detaillierte Markt- und Wettbewerbs-Analyse ist daher das A und O für eine fundierte Finanzplanung.
Marketing & Vertrieb
Dieser Baustein wird von vielen Existenzgründern gerne unterschätzt. Hier folgende Regel: Jedes noch so gute und hochwertige Produkt nützt nichts, wenn es die potenziellen Kunden nicht erreicht. Hier solltest du die sogenannten 4 P’s unbedingt berücksichtigen – Product, Place, Price und Promotion.
Alle wichtigen Fakten hinsichtlich des Angebotes, Preises, Vertriebs und der Werbung werden hier festgehalten. Für die jeweilige Marketingstrategie musst du natürlich auch das notwendige Budget offenlegen.
Organisation
Die Unternehmensorganisation legt die zukünftige Struktur und Rechtsform fest. Daher solltest du den organisatorischen Aufbau des Unternehmens ausführlich beschreiben. Auch auf die anfallenden Aufgaben im Unternehmen musst du eingehen. In diesem Kapitel finden auch zukünftige Mitarbeiter ihren Platz.
SWOT-Analyse
Dieser Baustein beweist deinen Weitblick. Neben den Stärken und Schwächen des jeweiligen Unternehmens solltest du in diesem Abschnitt vor allem den Chancen und Risiken große Beachtung schenken. Bei der Analyse musst du beweisen, dass du auf die zukünftigen Hürden und Risiken vorbereitet bist und damit umgehen kannst.
Finanzierung
Natürlich zählt der Finanzteil zu den interessantesten Kapiteln eines Businessplans. Eventuelle Investoren oder aber auch Kapitalgeber schenken diesem Teil des Businessplan besondere Aufmerksamkeit. Im Finanzteil gibst du Kosten für die Gründung und Investitionen auf. Du solltest Angaben zur Rentabilität, zum Kapitalbedarf, zur Finanzierung und zur Liquidität während der ersten drei Jahre machen. Du brauchst einen Umsatzplan, einen Kostenplan sowie eine Gewinn- und Verlustrechnung, um die finanzielle Situation ausreichend zu betrachten.
Wenn du dich hinsichtlich des Zahlenteils eher unsicher fühlst, solltest du dir externe Hilfe holen, denn hier scheitern die meisten Geschäftspläne. Wichtige strategische Kooperationen scheitern und notwendige Kreditanfragen werden abgelehnt. Sämtliche Aussagen solltest du daher mit aussagekräftigem Zahlenmaterial belegen. Allerdings solltest du stets realistisch bleiben.
Warum du einen Businessplan erstellen solltest
Mit dem Businessplan kannst du die Zukunft kalkulierbar machen. Neue Produkte vermarkten und in unbekannte Märkte einsteigen. In große Anlagen investieren oder das eigene Unternehmen gründen. Zu jeder Zeit musst du wissen, mit welchen Chancen du rechnen kannst, welche Risiken und Verluste drohen, wie hoch die Investitionen sind und ob sich die Geschäftsidee unterm Strich tatsächlich lohnt. Häufig werden hierfür sogenannte Investitionsrechnungen durchgeführt, doch für die Beurteilung von Geschäftspotenzialen reichen Rentabilitäts- und Wirtschaftlichkeitszahlen nicht aus. Daher musst du einen ausführlichen und gut gegliederten Businessplan erstellen.
Für wen wird der Businessplan erstellt?
Der Businessplan dient prinzipiell gesehen genau zwei Zielgruppen. Die wichtigste Zielgruppe stellt der Gründer selbst dar. Denn mit Hilfe des Geschäftsplans setzt du dich erstmals strukturiert mit deiner Geschäftsidee auseinander. Ebenso dokumentierst du die getroffenen Annahmen und Erkenntnisse. Nach der Gründung kannst du deine Annahmen mit der Realität vergleichen und bei Bedarf nachjustieren.
Die zweite Zielgruppe sind Kreditgeber und Investoren. Der Geschäftsplan kann sich daher an folgende Empfänger richten:
Für das Arbeitsamt
Wenn du mit der Selbstständigkeit deine Arbeitslosigkeit beenden willst, kannst du mit dem Businessplan einen Antrag auf Gründungszuschuss stellen.
Für die Geldgeber
Bei einer Bankfinanzierung solltest du einen einwandfreien Businessplan vorlegen, da Banken oft die Daten der Wettbewerber kennen.
Für Förder- und Bürgschaftsbanken
Wenn dir ein Kreditinstitut die Kreditvergabe verweigert, kannst du den Businessplan einer Bürgschaftsbank vorlegen und dort dein Glück versuchen.
Für Geschäftspartner
Um eine langfristige Geschäftsbeziehung mit deinen Partnern zu sichern, kannst du den Businessplan vorlegen, damit du dein Vorhaben offen darlegen kannst.
Wie erstelle ich einen Businessplan?
Die Erstellung ist für viele Existenzgründer eine sehr belastende Aufgabe. Daher bereitet sie zahlreichen Gründern über Wochen hinweg Bauchschmerzen. Viele empfinden diese anstehende Aufgabe als unangenehme Pflicht und würden sie daher liebend gern umgehen. Schließlich kann das wichtige Dokument gut und gerne rund 20 bis 30 Seiten umfassen. Und all diese Informationen zusammenzufügen ist kein Kinderspiel. In den nachfolgenden Zeilen zeigen wir dir zwei Möglichkeiten, wie du einen Businessplan erstellen kannst.
Businessplan erstellen lassen
Selbstverständlich kannst du den Businessplan von Experten erstellen lassen. In diesem Fall holst du dir professionelle Unterstützung mit ins Boot. Sprich: Ein erfahrener Berater greift dir unter die Arme. Selbstverständlich musst du die Erstellung nicht zu 100 Prozent aus der Hand geben, denn wichtige Informationen sind immer erwünscht. Der Experte stellt eventuell Fragen rund um die Geschäftsidee und sorgt so für die richtige Aufbereitung des Businessplans.
Kosten
Verständlicherweise beschäftigst du dich in dieser Thematik auch mit den möglichen Kosten. Schließlich möchtest du darüber informiert sein, welchen Betrag du hierfür einkalkulieren musst. Im Prinzip können die Kosten sehr individuell ausfallen. Diese richten sich nämlich nicht nur nach dem eigenen Budget, sondern auch nach dem Umfang der Unterstützung.
Vorteile
Wenn du auf finanzielle Unterstützung angewiesen bist oder Beratung benötigst, dann bist du mit einem Experten auf der sicheren Seite. So kannst du den Businessplan unter professioneller Hilfe erstellen. Der Profi sorgt dafür, dass der Businessplan einem bestimmten Schema entspricht. Ebenso weiß er genau, an welcher entscheidenden Stelle der richtige Satz folgen muss. All diese Punkte sprechen natürlich voll und ganz für den Experten. Wer also auf Nummer sicher gehen möchte, der sollte sich unbedingt einen Profi zu Rate ziehen. Gemeinsam kann man jede noch so große Hürde meistern.
Businessplan selbst erstellen – Hilfsmittel zur Erstellung
Andererseits kannst du die Eigeninitiative ergreifen und den Businessplan selbst erstellen. In diesem Fall kannst du unterschiedliche Unterstützungen in Anspruch nehmen. Im Grunde genommen gibt es genau 3 effektive Hilfsmittel zur Erstellung eines Businessplans:
Kostenlose Vorlagen
Businessplan Vorlagen ermöglichen dir nicht nur eine ausführliche Gliederung, sondern geben dir auch weitere wichtige Hinweise und Informationen mit an die Hand. Aufgrund der fehlenden Personalisierung kann es bei den allgemeinen und kostenfreien Vorlagen jedoch zu Problemen kommen. Schließlich steht der Zweck für den du den Businessplan erstellst an oberster Stelle. Ein Geschäftsplan für das Arbeitsamt muss natürlich anders aufgebaut sein als ein Businessplan für eine Bürgschaftsbank. Auch wenn der grundlegende Aufbau bestehen bleibt, unterscheiden sich die einzelnen Punkte hinsichtlich des Zwecks. Bei Businessplan Vorlagen solltest du dich daher stets nochmal eigenständig mit der Thematik befassen. Prinzipiell gesehen dienen kostenlose Businessplan Vorlagen jedoch als optimale Hilfestellung hinsichtlich der Schreib- und Planungsarbeiten.
Software
Neben den zahlreichen Businessplan Vorlagen gibt es mittlerweile natürlich auch sogenannte Businessplan Software auf dem Markt. Die verschiedenen Software Programme unterstützen dich beim Erstellen und bringen dich Schritt für Schritt ans jeweilige Ziel. Empfehlenswerter ist es aber, den Businessplan selbst zu erarbeiten. Nur so kannst du im Eigeninteresse sicherstellen, dass du dich mit all den Gründungsherausforderungen ausführlich vertraut gemacht hast. Zur Ideenfindung kannst du die Businessplan Software aber allemal zur Hand nehmen.
Tools
Um dir bei der Erstellung ihres Businessplans unter die Arme zu greifen, gibt es mittlerweile hilfreiche und lohnenswerte Businessplan Tools. Mit einem derartigen Tool wirst du Schritt für Schritt durch alle wichtigen Bereich des Geschäftsplans geführt. So kannst du jeden einzelnen und noch so kleinen Teil deiner Unternehmensidee sinnvoll sowie strukturiert zusammenfügen. Am Schluss des gesamten Durchgangs hältst du ein rund 10-seitiges Dokument in den Händen und kannst dieses dein Eigen nennen.