Fixkosten
Fixkosten sind Kosten, die in deinem Unternehmen anfallen, unabhängig davon, ob und wie viele Produkte oder Dienstleistungen erstellt werden. Dies bedeutet, dass sie auch anfallen, wenn einmal nichts produziert oder abgesetzt wird.
Fixkosten müssen daher besonders im Auge behalten werden. Je mehr finanzielle Verpflichtungen du eingehst, desto höher werden diese und sollte es dann einmal dazu kommen, dass du eben nicht die Anzahl an Produkten oder Dienstleistungen umsetzt, die geplant waren, so kann es sehr schnell zu finanziellen Engpässen kommen. Dies kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass du zahlungsunfähig wirst. Denn Fixkosten fallen immer an, egal ob du etwas umsetzt oder nicht.
Fixkosten sind das Gegenteil von variablen Kosten und entstehen meist durch Verpflichtungen, die langfristig eingegangen werden. Sie sind ein Teil der Gesamtkosten des Unternehmens und fallen meist regelmäßig, z.B. monatlich oder quartalsweise an. Fixkosten sind höher als die variablen Kosten und können nicht direkt auf Kostenstellen oder -träger umgelegt werden. Sie sind immer Gemeinkosten, umgekehrt sind Gemeinkosten aber nicht immer fixe Kosten. So zählen z.B. die Kosten für den Stromverbrauch zu den variablen Gemeinkosten. Auch fixe Kosten sind nicht immer auf Dauer fix. So kann es leicht passieren, dass das Unternehmen wächst und neue, größere Büroräume angemietet werden müssen. Diese Kosten bezeichnet man als sprungfixe Kosten.
Die Definition von sprungfixen Kosten
Sprungfixe, oder auch intervallfixe Kosten genannt, sind Kosten, die zuerst fix sind und ab dem Erreichen einer bestimmten Grenze stufenweise ansteigen. Bis zu einer vorher bestimmten Ausbringungsmenge steigen die Kosten nicht, wird diese Menge allerdings überschritten, steigen die Kosten um einen bestimmten Wert an, sind dann allerdings wieder konstant. Der Kostenverlauf sprungfixer Kosten ist treppenförmig.
Klassische Fixkosten im Unternehmen
Üblicherweise sind Fixkosten:
- Mieten für Büro- oder Produktionsräume,
- Gehälter und Lohnnebenkosten für Mitarbeiter
- Zinskosten für Darlehen oder Kredite
- Kosten für den Steuerberater
- Kosten für Versicherungen
- Leasingverträge für Fuhrpark oder Mobiliar
- Koste für lineare Abschreibungen
- IT- und Telekommunikationskosten
- Reinigungskosten
- Wartungskosten
Fixe und variable Kosten – das ist der Unterschied
Das Gegenteil zu fixen Kosten sind die variablen Kosten. Diese sind nicht konstant, sondern steigen oder fallen je nach Ausbringungsmenge. Man nennt sie daher auch veränderliche Kosten. Beide sind Bestandteil der Gesamtkosten. Im Gegenteil zu fixen Kosten lassen sich variable Kosten allerdings nicht auf lange Sicht kalkulieren, da sie je nach Produktionsmenge steigen oder fallen. Sie gehören auch nicht immer zu den Gemeinkosten und manchmal lassen sie sich Kostenstellen zuordnen. Bei Engpässen lassen sich variable Kosten leichter und vor allem schneller reduzieren.
Zu den variablen Kosten zählen z.B. die Rohstoffkosten. Der Einkaufspreis für Rohstoffe ändert sich entweder nach dem Vorhandensein am Markt oder nach der Menge, die dein Unternehmen abnimmt. Eine Besonderheit gibt es bei den Energiekosten. Diese zählen teilweise zu den fixen und teilweise zu den variablen Kosten. So zählen Grundgebühren und die Stromkosten für die Beleuchtung und die technischen Geräte in der Verwaltung zu den fixen Kosten. Die Energiekosten in der Produktion allerdings zu den variablen Kosten. Die variablen Kosten kannst du als Unternehmer einfacher beeinflussen. Du kannst weniger oder mehr Rohstoffe bestellen, somit steigen oder fallen die variablen Kosten.
Die Berechnung der Fixkosten – Wie berechnet man fixe Kosten?
Für dich als Unternehmer ist es sehr wichtig, die Fixkosten regelmäßig zu kontrollieren, denn wenn die Fixkosten zu hoch sind, verschlechtert sich die Liquidität deines Unternehmens. Das kann sogar soweit führen, dass du zahlungsunfähig wirst. Daher ist es sehr wichtig, die Fixkosten genau zu kennen und Einsparpotenziale zu identifizieren. Als Grundlage für die Berechnung der
Fixkosten gilt die Kostenstellenanalyse. Dieser Analyse kann man leicht entnehmen, welche Fixkosten zwischenzeitlich erledigt wurden und welche den höchsten Anteil ausmachen. Dabei kann es ganz einfach sein, die Fixkosten zu berechnen. Die einfachste Variante ist dabei, die variablen Kosten von den Gesamtkosten abzuziehen:
Fixkosten = Gesamtkosten – variable Kosten
Dies ist besonders für Haushalte oder sehr kleine Unternehmen die beste Möglichkeit. Bei größeren Unternehmen ist diese Berechnung der Fixkosten allerdings nicht ganz so einfach, da sich in Unternehmen die Kosten meist in fixe und variable Kosten spalten. Hier kommt dann das sogenannte Schichtkostenverfahren zur Anwendung. Die Berechnung dieses Verfahrens findet meist im Controlling durch einen der Controller statt. Er schätzt die maximal und minimal zu erwartende Leistung und die Kosten der Gehälter einer Produktionsschicht und ermittelt dann den Unterschied der beiden Leistungen:
Schichtleistung = Maximale Leistung – Minimale Leistung
Schichtkosten = Maximale Kosten Gehälter – Minimale Kosten Gehälter
Dann dividiert er die Kosten der Schicht durch die Leistung der Schicht und erhält die durchschnittlichen Stückkosten:
Schichtkosten / Schichtleistung = Stückkosten
Nun kann er die Fixkosten dadurch berechnen, dass er die Stückkosten mit den produzierten Waren multipliziert:
Menge produzierter Waren * Stückkosten = variable Kosten
Das Ergebnis wird zum Schluss von den Gesamtkosten abgezogen und der Controller erhält die Fixkosten:
Gesamtkosten – variable Kosten = Fixkosten
Wieso berechnet man fixe Kosten?
Es ist sehr wichtig, dass du die Fixkosten deines Unternehmens kennst. Denn nur wer diese gut kennt, kann auch Einsparpotenziale erkennen. Auch die Beobachtung der Entwicklung dieser Kosten ist sehr wichtig, um frühzeitig Gegenmaßnahmen treffen zu können, damit es nicht zu einer Zahlungsunfähigkeit deines Unternehmens kommt und du im schlimmsten Fall die Insolvenz beantragen musst.
Der Deckungsbeitrag
Der Deckungsbeitrag ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die zur Ermittlung des Erfolges und der Preiskalkulation herangezogen wird. Er ist der Betrag, der dir für die Deckung der Fixkosten zur Verfügung steht. Der Deckungsbeitrag zeigt an, ob du mit deinem Unternehmen Gewinne oder Verluste erzielst oder genau deckungsgleich arbeitest.
Deckungsbeitragsrechnung (Deckungsbeitrag Formel)
Den Deckungsbeitrag berechnest du, indem du die variablen Kosten vom Umsatz substrahierst:
Umsatz – variable Kosten = Deckungsbeitrag
Ist das Ergebnis genau so hoch wie das Ergebnis der Fixkosten, arbeitet dein Unternehmen deckungsgleich. Ist der Deckungsbeitrag höher als die Fixkosten, macht dein Unternehmen Gewinn. Sind die Fixkosten allerdings höher, so streichst du Verluste ein. Deine Ausgaben übersteigen deine Einnahmen und sollten dringend verringert werden. Dies geschieht durch Erhöhung des Umsatzes oder Verringerung der variablen Kosten.
Die Break-Even-Analyse
Mit der Break-Even-Analyse kannst du untersuchen, ab welcher Absatzmenge dein Unternehmen die Gewinnschwelle erreicht. Sind Fixkosten und Deckungsbeitrag gleich hoch, nennt man dies Break-Even-Point. Du machst mit deinem Unternehmen weder Gewinn noch Verlust, sondern arbeitest deckungsgleich. Kennst du den Break-Even-Point, weißt du genau, ab welcher Absatzmenge du Gewinne erzielst. Du kannst also bereits im Vorhinein berechnen, ob sich die Markteinführung eines neuen Produktes überhaupt rechnet. Denn musst du eine sehr hohe Menge absetzen, um überhaupt deckungsgleich zu arbeiten, kann es sein, dass sich dies nicht lohnt. Du erhält also eine aussagekräftige Analyse darüber, ob dein Projekt realisierbar ist.
Gewinnschwelle berechnen
Die Gewinnschwelle wird erreicht bei der Absatzmenge, bei der der Umsatz den gesamten Kosten entspricht:
Verkaufspreis * Absatzmenge = Fixkosten + (Absatzmenge * variable Kosten)
Verkauft dein Unternehmen mehr als die Stückzahl der Break-Even-Menge, so machst du Gewinne, unter dieser Menge würdest du Verluste generieren. Eine weitere Möglichkeit die Gewinnschwelle zu berechnen besteht darin, die Fixkosten durch den Stückdeckungsbeitrag zu teilen. Der Stückdeckungsbeitrag ist die Differenz zwischen Verkaufspreis und variablen Kosten.
Gewinnschwelle = Fixkosten / Stückdeckungsbeitrag
Tipps: Fixkosten senken (5 wichtige Tipps)
Was kannst du also tun, um deine Fixkosten zu senken?
- Du könntest statt der riesigen Geschäftsräume in bester Lage vorerst ein kleines Büro in einem normalen Bürogebäude wählen.
- Versuche Anbieter von z.B. Strom oder Gas zu wechseln.
- Ist es absehbar, dass die Erhöhung der Produktion nur kurzfristig ist, könntest du statt der Einstellung eines neuen Mitarbeiters eine Zeitarbeitskraft beschäftigen.
- Die Neuanschaffung einer zweiten Maschine lässt sich vielleicht umgehen, in dem du den Produktionsprozess umstellst.
- Zudem kann die Einführung flexibler Arbeitszeiten helfen. So arbeiten deine Mitarbeiter bei Auftragsspitzen mehr und weniger, wenn sich die Auftragslage verringert.