Dauerauftrag
Ein Dauerauftrag ist eine Überweisung, die regelmäßig in gleicher Höhe an einen bestimmten Empfänger erfolgt. Hast du ihn einmal eingerichtet, brauchst du dich nicht um die weiteren Zahlungen kümmern, bis du den Auftrag änderst oder löschst.
Was ist ein Dauerauftrag?
Ein Dauerauftrag zeichnet sich durch bestimmte Merkmale aus:
- Es handelt sich um eine bargeldlose Überweisung.
- Die Ausführung erfolgt regelmäßig zu einem festgelegten Tag.
- Auch der Geldbetrag und der Empfänger sind gleichbleibend.
- Die Zahlungen erfolgen für einen zunächst unbestimmten Zeitraum.
Um einen Dauerauftrag zu starten, muss die Bank explizit Online oder direkt in einer Filiale beauftragt werden. Trotz der revolvierenden Zahlungsvorgänge wird jeder Dauerauftrag als ein einziger Zahlungsauftrag angesehen. Änderungen sind dabei jederzeit möglich, allerdings kann eine einmal getätigte Zahlung wie auch eine Überweisung nicht mehr ohne Weiteres zurückgerufen werden.
Voraussetzung ist ein ausreichender finanzieller Spielraum, d.h. ein Guthaben oder ein noch nicht ausgeschöpfter Kreditrahmen nötig, damit die Bank die Zahlung auch ausführt.
Wofür eignet sich ein Dauerauftrag?
Beliebt ist der Dauerauftrag vor allem bei der Überweisung von Mieten, Versicherungsprämien, Beiträgen, Unterhaltsleistungen, Tilgungen oder dem Gewinnsparen. Auch die Sonderform des sogenannten Abschöpfungsauftrags, bei dem der Geldbetrag abgebucht wird, der eine, festgelegten Sockelbetrag übersteigt und dann von einem Girokonto auf einem Sparkonto gutgeschrieben wird.
Geschichte und Ursprung des Dauerauftrags
Der Dauerauftrag ist tatsächlich eine typisch deutsche Erfindung. Im Jahr 1961 hat das Postscheckamt in Hamburg erstmals einen Dauerauftrag eingeführt, binnen kürzester Zeit gab es bereits 200.000 davon. Aufgrund der rasanten Verbreitung wurden im Jahr 1963 „Richtlinien für die Ausführung von Daueraufträgen bei Verwendung von Endlosvordrucken“ durch die Spitzenverbände herausgegeben. Von Deutschland aus hat sich der Dauerauftrag in einige andere Länder wie die Niederlande, Japan oder Großbritannien verbreitet.
Rechtlicher Rahmen von Daueraufträgen
Rechtlich unterliegt der Dauerauftrag dem Zahlungsdiensterecht des BGB, wobei die Begrifflichkeit hier umschrieben ist als „Ausführung an einem bestimmten Tag oder am Ende eines bestimmten Zeitraums“.
Die Grundlage für die Weisung des Zahlers an sein Kreditinstitut, Zahlungen entsprechend regelmäßig bis auf Widerruf vorzunehmen, ohne dass es weiterer Weisungen bedarf, ist in §§ 675, § 665 BGB festgelegt. Für diesen Zahlungsdienst ist der Dienstleister berechtigt, ein Entgelt zu verlangen. Für die Aussetzung oder Löschung hingegen darf das Institut keine Gebühren verlangen.
Wie richtet man einen Dauerauftrag ein?
Um einen Dauerauftrag einmalig einzurichten, bedarf es einer eindeutigen Beauftragung des Kreditinstitutes. Einen Dauerauftrag kannst du entweder persönlich in der Filiale beziehungsweise am SB-Schalter, per Telefon-Banking oder aber Online über deinen Banking-Account einrichten. Dazu benötigst du einige Unterlagen.
Welche Unterlagen brauchst du für die Einrichtung?
Die Einrichtung ist genauso einfach wie das Tätigen einer klassischen Überweisung. Du benötigst den Empfängernamen, die vollständige Kontoverbindung, Verwendungszweck und Betrag und Angaben zum ersten Ausführungszeitpunkt sowie Angaben zum eigenen Konto. Seit Februar 2016 gilt anstelle der klassischen Kontonummer die IBAN eigentlich als verpflichtende Angabe. Oft ist allerdings immer noch eine Überweisung möglich, wenn du „IBAN und BIC nicht zur Hand“ hast.
Die IBAN besteht aus einem Ländercode (DE für Deutschland), gefolgt von einer zweistelligen Prüfziffer, der bisherigen Bankleitzahl sowie der Kontonummer. Wenn die Kontonummer eines Kunden zu kurz ist, wird sie am Ende durch Nullen ergänzt.
Was kostet dich ein Dauerauftrag?
Theoretisch darf deine Bank eine Servicegebühr für die Einrichtung eines Dauerauftrags verlangen. Bei vielen Geldinstituten ist dies jedoch kostenlos – vor allem, wenn du den Auftrag eigenständig am SB-Terminal oder per Online-Banking einrichtest. Die Löschung darf hingegen nicht mit Kosten verbunden sein, hat der BGH entscheiden.
Was ist ein SEPA-Dauerauftrag?
SEPA bezeichnet die Single Euro Payments Area – ein Zahlungsraum, der geschaffen wurde, um internationale Überweisungen innerhalb der EU zu vereinfachen. War die länderübergreifende Überweisung in der Vergangenheit relativ kompliziert, können Überweisungen seit der Einführung der IBAN (International Bank Account Number) wie jede andere Inlands-Überweisung auch getätigt werden. Für Zahlungen außerhalb der SEPA-Region brauchst du zudem den Bank Identifier Code (BIC).
Durch die Vereinheitlichung sind auch international wiederkehrende Rechnungen kein Problem mehr. Die Gutschrift erfolgt dabei EU-weit spätestens am folgenden Werktag – das ist gesetzlich vorgeschrieben.
Was bedeutet Dauerauftrag Ultimo?
Ultimo bezeichnet den letzten Bankarbeitstag eines Monats und in diesem Zusammenhang die Terminierung der Abbuchung. Hast du beispielsweise den 31. als Stichtag für die Zahlung festgelegt, erfolgt die Abbuchung bei kürzeren Monaten dann vor dem Stichtag am letzten Tag des Monats.
Beschreibung der Felder im Dauerauftrags-Formular
Sowohl Online als auch vor Ort bei der Bank gibt es ein Formular, in das du die nötigen Daten eintragen kannst. Optisch unterscheiden sich diese von Bank zu Bank, die Angaben sind allerdings immer die gleichen:
Empfänger | Der vollständige Name bzw. der Firmenname des Empfängers |
IBAN / Kontonr. | 22-stellige IBAN oder Kontonr. des Empfängers |
BIC / Bankleitzahl | Bei Eingabe der Kontonr. die BLZ, ansonsten die BIC |
Kreditinstitut | Bank des Empfängers |
Betrag | Höhe des Überweisungsbetrags |
Verwendungszweck | Angaben, damit der Empfänger die Zahlung zuordnen kann |
Auftraggeber | dein Name |
Auftraggeber – Konto | deine Kontodaten, von denen die Beträge abgebucht werden |
Zyklus | das Überweisungsintervall (monatlich, wöchentlich etc.) |
erste Ausführung | das Datum der ersten Ausführung |
letzte Ausführung | das Datum der letzten Ausführung, falls das Datum begrenzt sein soll |
Wahl der Ausführungszeitpunkte
Je nach Institut ist nur eine begrenzte Auswahl der Zeitpunkte möglich, an denen ein Dauerauftrag ausgeführt wird. In der Regel sind das der 01. und 15. jedes Monats. Hier kannst du wählen, ob die Zahlung vor oder nach dem Stichtag erfolgt, wenn das Datum auf ein Wochenende oder einen Feiertag fällt.
Die Ausführung erfolgt entweder monatlich, vierteljährlich oder nur einmal im Jahr. Auch ist eine zeitliche Befristung der Zahlungen möglich, wenn du ein Enddatum einsetzt.
Welche Änderungen gibt es für einen Dauerauftrag?
Einen Dauerauftrag kannst du jederzeit problemlos ändern. Auch wenn eine solche Änderung bis zum Vorabend des Buchungstages möglich ist, schadet es nicht, wenn du einige Tage Bearbeitungszeit einkalkulierst. Erfolgt die Änderung weniger als vier Werktage vor dem Stichtag, kann es nämlich schwierig werden, wenn du zu Unrecht getätigte Buchungen wieder zurückholen willst.
Dauerauftrag ändern
Einen Dauerauftrag kannst du jederzeit komplett oder in Teilen ändern. Das gilt etwa für folgende Fälle:
- Änderung der Bankverbindung des Empfängers
- veränderter Betrag
- Wechsel in einen anderen Zahlungsturnus
Da die Banksysteme Änderungen in der Regel über Nacht einspielen, muss dein Änderungswunsch rechtzeitig vor dem Buchungstag bei der Bank eingehen.
Dauerauftrag löschen oder kündigen
Natürlich kannst du den Dauerauftrag auch zu jeder Zeit wieder löschen, sofern du nicht ohnehin ein Enddatum eingegeben hast, an dem eine Überweisung letztmalig durchgeführt wird. Eine separate Kündigung des Dauerauftrags brauchst du nicht durchführen, wenn du dein Konto komplett auflöst. Damit entfallen alle erteilten Daueraufträge automatisch.
Welche Alternativen gibt es zum Dauerauftrag?
Nicht jeder Kontoinhaber gibt gerne die Kontrolle über sein Konto ab und verliert durch Daueraufträge vielleicht sogar den Überblick. Um Zahlungen dennoch termingerecht auszuführen, gibt es mit der klassischen Überweisung und der Lastschrift zwei Alternativen.
Überweisung
Ein Dauerauftrag ist im Prinzip nichts anderes als eine wiederkehrende Überweisung – mit dem Unterschied, dass du nicht jedes Mal aufs Neue ein Formular ausfüllen musst. Die Überweisung gibt also als Einzelauftrag eine Weisung an die Bank, Geld von deinem Konto an einen Empfänger zu transferieren. Wie auch bei einem Dauerauftrag gilt: Eine einmal getätigte Überweisung kannst du nicht widerrufen. Ist das Geld weg, ist es weg.
SEPA-Lastschrift
Das sogenannte SEPA–Lastschriftmandat erfolgt, indem du eine dritte Partei zu einer Abbuchung ermächtigst, eine offene Zahlung von deinem Konto abzubuchen. Dieses Verfahren ist beispielsweise bei einigen Einkäufen üblich. Hier leistest du dann eine Unterschrift, um die Abbuchung zu ermächtigen. Auch eignet sich das Verfahren hervorragend für regelmäßige Zahlungen, deren Höhe von Monat zu Monat variiert.
Wie wird ein Dauerauftrag ausgeführt?
Die Bank ist grundsätzlich zur regelmäßigen Ausführung des Dauerauftrags zum Stichtag verpflichtet. Eine Nichtausführung lässt sich seitens der Bank nur rechtfertigen, wenn das Konto nicht ausreichend gedeckt ist. Hier reicht in der Theorie bereits ein Cent fehlenden Guthabens aus, damit die Bank von ihrer Pflicht befreit ist. In der Praxis besteht allerdings oft eine bestimmte Kulanz, die auch kurzfristige Überschreitungen von Kreditlinie oder Guthaben gestattet.
Eine nicht ausgeführte Zahlung geht oft mit unangenehmen Folgen wie Mahnungen oder dem Einstellen von Leistungen einher. Daher solltest du dich nicht komplett blindlings darauf verlassen, dass Zahlungen stets erfolgen, sondern immer wieder auch die Kontoauszüge im Blick haben.
Ausführung des Dauerauftrags an Wochenenden und Feiertagen
Bei fast allen Banken kannst zusätzlich zum Ausführungsdatum festlegen, ob die Überweisung gegebenenfalls vor oder nach dem Stichtag erfolgen soll. Liegt also z. B. der 31. eines Monats auf einem Sonntag und du hast einen Zahltag vor dem Stichtag festgelegt, erfolgt die Zahlung bereits am Freitag, den 29., damit das Geld seinen Empfänger auch rechtzeitig erreicht. Wünschst du einen Zahltag nach dem Stichtag tätigt die Bank die Überweisung in diesem Fall erst am Montag dem 01.
Gleiches gilt natürlich auch dann, wenn beispielsweise Sonntag, den 31., ein Feiertag am Freitag vorausgeht und Montag folgt, wie es beispielsweise an Ostern der Fall ist. Dann gilt: Die Zahlung vor dem Stichtag findet dann bereits am 28. statt, jene nach dem Stichtag erst am Dienstag, dem 02.
Ein Sonderfall stellt der 29. Februar als Schaltjahr dar. Hier greift für gewöhnlich die Ultimo-Regelung des letzten Banktags, an dem die Überweisung dann durchgeführt wird. Andernfalls folgt die verspätete Zahlung am 01. März.
Abschöpfungsauftrag
Mit einem Abschöpfungsauftrag kannst du Geld ebenfalls automatisch von einem Konto auf ein anderes transferieren. Der Betrag ist dabei allerdings nicht wie bei einem Dauerauftrag gleichbleibend, sondern variiert in seiner Höhe. Das Ziel ist dabei in der Regel das Sparen. Du kannst am Ende des Monats z. B. den verbleibenden Restbetrag auf ein Sparkonto überweisen lassen und dabei eine Mindest- und Höchstsumme definieren, um die Geldbewegungen unter Kontrolle zu halten. Im Gegensatz zum Dauerauftrag kannst du bei einem Abschöpfungsauftrag auch tägliche, wöchentliche oder halbjährliche Intervalle nutzen.
Welche Vor- und Nachteile hat ein Dauerauftrag?
Durch die wiederkehrenden, automatisierten Zahlungen kannst du keinen Stichtag mehr vergessen. Ein weiterer Vorteil ist die Zeitersparnis dabei, da du nicht jede Überweisung einzeln auszufüllen brauchst.
Durch die termingenaue Überweisung sparst du zudem Geld, da Guthaben bis zum letztmöglichen Termin bei dir lagert und bestenfalls Zinsen einbringt, umgekehrt ein Dispo nicht länger als nötig ausgeschöpft wird und keine Negativzinsen anfallen, bevor es nicht wirklich nötig ist.
Nachteilig erweist sich, dass du den Dauerauftrag nur für gleichbleibende Beträge nutzen kannst. Für Mobilfunkverträge oder zum Beispiel den Stromanbieter bieten sich als Alternativen hingegen nur Lastschriftverfahren an. Problematisch erscheint zudem, dass du irrtümlich getätigte Zahlungen kaum widerrufen kannst. Ist das Geld einmal von deinem Konto abgebucht, ist es ziemlich sicher weg.
Vorteile | Nachteile |
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FAQ – Häufige Fragen rund um den Dauerauftrag
Hast du noch weitere Fragen, die den Dauerauftrag betreffen? In unserer FAQ-Ecke haben wir einige weitere hilfreiche Infos für dich zusammengestellt.
Was ist ein Dauerauftrag Sparkasse?
Sparkassen sind traditionell der Bankenverbund mit dem deutschlandweit dichtesten Filialnetz. Natürlich kannst du auch hier einen Dauerauftrag einrichten. Dabei stehen neben Online– und Telefon-Banking SB-Terminals im Eingangsbereich der Filialen sowie der persönliche Gang zum Schalter zur Verfügung.
Ist ein Dauerauftrag eine Lastschrift?
Nein. Während du bei einem Dauerauftrag die Bank zur Tätigung von Zahlungen an einen Empfänger anweist, erteilst du bei einer Lastschrift dem Zahlungsempfänger die Erlaubnis, Geld von deinem Konto einzufordern. Im Gegensatz zu einer Lastschrift, der du bis zu sechs Wochen nach der Abbuchung widersprechen bzw. diese einfach zurückholen kannst, ist das bei einem Dauerauftrag nicht vorgesehen.
Ist Lastschrift und Überweisung das gleiche?
Nein. Ein Dauerauftrag ist im Prinzip eine Überweisung und umgekehrt. Damit gelten auch hier die gleichen Aspekte: Bei einer Lastschrift ermächtigst du den Zahlungsempfänger durch deine Unterschrift zur Abbuchung einer Summe von deinem Konto. Bei der Überweisung erteilst du der Bank die Weisung zum Geldtransfer. Da die Wahrscheinlichkeit unberechtigter Buchungen bei einer Lastschrift ungleich größer ist als bei einer Überweisung, hast du im ersten Fall für sechs Wochen die Möglichkeit, das Geld zurückzuholen. Bei einer Überweisung gibt es diese Option nicht.
Wie kann ich einen Dauerauftrag löschen?
Das Ändern und Löschen von Daueraufträgen ist in der Regel mit wenigen Klicks erledigt. Wenn du Online-Banking nutzt, kannst du Daueraufträge einfach bearbeiten – und auch löschen. Zur Bestätigung bedarf es meist nur noch der Eingabe einer Transaktionsnummer (TAN) zur Bestätigung, schon ist die Änderung vollzogen.
Fazit
Ein Dauerauftrag erleichtert den Zahlungsverkehr bei regelmäßig anfallenden Beträgen für dich erheblich. Du brauchst nicht mehr an pünktliche Einzelüberweisungen denken und sparst du die termingenaue Überweisung sogar Geld. Und sogar zum Sparen eignet sich der Dauerauftrag in seiner Sonderform des Abschöpfungsauftrags. Problematisch wird es nur, wenn die Beträge im Abrechnungszeitraum schwanken. Dann führt an einer Lastschrift meist kein Weg vorbei.