EBIT
Ein Unternehmen muss stets überwachen, wie es finanziell dasteht und dafür gibt es einige hilfreiche Kennzahlen. Eine davon ist beispielsweise EBIT. Der Begriff kommt übrigens aus dem Englischen und bedeutet „Earnings before Interest and Taxes“, also Jahresergebnis ohne Zinsen und Steuern.
Definition
EBIT („Earnings before Interest and Taxes“) zeigt dir dein operatives Jahresergebnis (Jahresüberschuss oder Jahresfehlbetrag), ohne Berücksichtigung von Zinsen und Steuern.
Das ist zum Beispiel hilfreich, um auch Vergleiche zu anderen Firmen, Standorten oder Ländern ziehen zu können. Denn dort gibt es andere Zins- und Steuersätze. Aufgrund dessen hilft EBIT also dabei, dein Unternehmen im länderübergreifenden Finanzvergleich wirtschaftlich einschätzen zu können. Darüber hinaus kannst du damit auch innerhalb deines Unternehmens die Entwicklung in verschiedenen Jahren und zudem auch Quartalen errechnen. Aber ohne die Schwankungen von Zinssätzen und Steuern einzubeziehen.
Zudem gehören Zinsen oder Steuern nicht zur eigentlichen Tätigkeit deines Unternehmens, sind also nicht direkt durch deine Arbeit entstanden.
Die Berechnung
Du hast drei Möglichkeiten, diese Kennzahl zu berechnen. Diese stellen wir dir im Folgenden vor.
1. Mit dem Gesamtkostenverfahren berechnen
Zuerst gehst du bei dieser Berechnung von deinen Umsatzerlösen aus und addierst/subtrahierst anschließend deine Bestandsveränderungen. Schließlich kommen deine aktivierten Eigenleistungen minus dein Materialaufwand und deine Personalkosten und andere betriebliche Aufwendungen hinzu. Zuletzt sind von diesem Zwischenergebnis noch deine Abschreibungen abzuziehen.
Die Formel ist im Handelsgesetzbuch in §275 (2) verankert und sieht folgendermaßen aus:
Umsatzerlöse
+/- Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
+ andere aktivierte Eigenleistungen
+ sonstige betriebliche Erträge
– Materialaufwand
– Personalaufwand
– sonstige betriebliche Aufwendungen
= EBITDA (Earnings Before Interests, Taxes, Depreciation and Amortisation)
– Abschreibungen auf Anlagevermögen
= EBIT (Earnings Before Interest and Taxes).
2. Mit dem Umsatzkostenverfahren berechnen
Darüber hinaus kannst du zur Berechnung auch das Umsatzkostenverfahren anwenden, bei dem du zunächst von den Umsatzerlösen die Herstellungskosten abziehst. Hierdurch ergibt sich dein Bruttoergebnis vom Umsatz. Anschließend sind zudem noch Vertrieb- und Verwaltungskosten sowie sonstige betriebliche Aufwendungen abzuziehen. Zuletzt musst du deine betrieblichen Erträge addieren.
Auch diese Formel ist im HGB in §275 (3) festgelegt:
Umsatzerlöse
– Herstellungskosten
= Bruttoergebnis vom Umsatz
– Vertriebskosten
– allgemeine Verwaltungskosten
+ sonstige betriebliche Erträge
– sonstige betriebliche Aufwendungen
= EBIT (Earnings Before Interest and Taxes)
3. Indirekte Berechnung
Außerdem kannst du die Kennzahl auch mittels der Rückwärtsrechnung vom Jahresergebnis bestimmen:
Jahresüberschuss
+ Steueraufwand
– Steuererträge
= EBT (Earnings Before Tax)
+ Zinsaufwand
– Zinserträge
+/- Beteiligungsergebnis
+ außerordentlicher Aufwand
– außerordentliche Erträge
= EBIT
Was sagt die EBIT-Kennzahl aus?
Die Kennzahl zeigt dir also dein Unternehmensergebnis vor Abzug von Zinsen und Steuern auf und spiegelt somit deine operative Ertragskraft. Dabei spielen nur die Beträge eine Rolle, die sich direkt aus deiner betrieblichen Tätigkeit ergeben. Im Prinzip ist das EBIT ähnlich deines Betriebsergebnisse. Diese Zahl hilft dir dabei, dein Unternehmen weltweit mit dem Wettbewerb zu vergleichen, ohne Zins- und Steuerschwankungen zur berücksichtigen.
EBIT Marge
Die EBIT-Marge bezeichnet das Verhältnis von zum Umsatz. Sie erklärt damit dein operatives Ergebnis, das sich durch deinen Jahresumsatz ergeben hat.
Die Berechnungsformel lautet:
EBIT-Marge (in %) = 100 x EBIT/Umsatz
Faustregel EBIT Marge
Wichtig zu beachten ist hierbei, dass die Formel nur innerhalb deiner Branche sinnvoll angewendet werden kann. Weder EBIT noch die gleichnamige Marge geben stichhaltige Zahlen für einen branchenunabhängigen Vergleich verschiedener Unternehmen her.
Je höher deine EBIT-Marge ist, desto besser hast du gewirtschaftet. Eine Faustregel besagt, dass ein Unternehmen mit einer Marge von weniger als 3% nicht nur als unrentabel, sondern sogar als krisenanfällig gilt. Wenn dein Unternehmen aber über 15% erreicht, dann hat es eine hohe Rentabilität.