Betriebsergebnis
Ein Teil der Gewinn- und Verlustrechnung ist das Betriebsergebnis, das Auskunft über die produktive Stärke eines Unternehmens gibt.
Unternehmer und Existenzgründer kennen die Situation nur zu gut. Ein Gespräch mit dem Bankberater, privaten Investoren oder dem Steuerberater steht an. Dabei ist für alle die überzeugende Präsentation der betriebswirtschaftlichen Zahlen des Unternehmens erforderlich. Das Betriebsergebnis ist ein entscheidender Punkt bei der Bewertung eines Unternehmens und seiner Wachstumschancen und kann relativ leicht ermittelt werden. Zugrunde liegt dafür immer eine Periode der wirtschaftlichen Tätigkeit. Meist wie das Wirtschaftsjahr oder ein Teil wie das Quartal oder der Monat. Das Betriebsergebnis resultiert dabei immer aus der eigentlichen Tätigkeit des Unternehmens. Teilweise trägt der Bereich die Bezeichnung operatives Geschäft.
Der Begriff EBIT stammt aus dem Englischen und bedeutet Earnings before Interests and Taxes. Das bedeutet Erfolg vor Zinsen und Steuern. Weltweit agierende Unternehmen verwenden ihn häufig. Ist das Betriebsergebnis positiv, bedeutet es Gewinn für das Unternehmen. Ist es jedoch negativ, handelt es sich um einen Verlust. Natürlich möchte jeder Unternehmer ein möglichst positives und gutes Betriebsergebnis erreichen.
Das Betriebsergebnis berechnen
Um das Betriebsergebnis zu berechnen, gibt es verschiedene Formeln. In das Betriebsergebnis fallen alle Einnahmen und Ausgaben. Dazu gehören noch keine Steuern oder Zinserträge. Für Investoren bedeutet das, dass Konzerne keine Steuertricks anwenden und das Ergebnis verfälschen können.
Die einfache Formel
In die Erlöse fallen Erträge aus dem Verkauf von Waren, aktivierten Eigenleistungen oder Mehrbeständen. Zu den Ausgaben gehören hingegen die Kosten für Rohstoffe, Betriebsstoffe oder Personal.
Die Formel:
Umsatzerlöse
– Umsatzkosten
= Betriebsergebnis
Umsatzkostenverfahren zur Berechnung
Die Berechnung der Betriebskosten nach dem Umsatzkostenverfahren beginnt genauso wie die Berechnung nach dem Gesamtkostenverfahren mit den Umsatzerlösen. Bei der Berechnung der Betriebskosten nach dem Umsatzkostenverfahren werden allerdings nur die für die tatsächlich verkauften Produkte angefallenen Kosten einer Periode berücksichtigt. Anschließend werden die Herstellungskosten vom Umsatzerlös abgezogen. Das Bruttoergebnis des Umsatzes ist die zweite Berechnungsvorlage.
Die Formel:
Umsatzerlöse
– Herstellungskosten
= Bruttoergebnis vom Umsatz
– Vertriebskosten
– Allgemeine Verwaltungskosten
– Sonstige betriebliche Erträge
– Sonstige betriebliche Aufwendungen
= Betriebsergebnis / EBIT
Gesamtkostenverfahren zur Berechnung
Beim Gesamtkostenverfahren werden im Gegensatz zum Umsatzkostenverfahren alle Kosten miteinbezogen, die in einer Periode für die betriebliche Leistungserstellung angefallen sind. Es macht dabei keinen Unterschied, wie viele Produkte vom Unternehmen verkauft wurden.
Die Berechnung berücksichtigt Bestandsänderungen an Halb- und Fertigfabrikaten, damit ein vergleichbares Betriebsergebnis erreicht wird.
Die Formel:
Umsatzerlöse
+/- Herstellungskosten
+ Andere aktivierte Eigenleistungen
+ Sonstige betriebliche Erträge
– Materialaufwand
– Personalaufwand
– Abschreibungen auf Anlagevermögen
– Sonstige betriebliche Aufwendungen
= Betriebsergebnis / EBIT
Das parallele Anwenden von beiden Verfahren ist möglich. Es wird jeweils deutlich aufgezeigt, wie stark der Unterschied zwischen betrieblichem Ergebnis und Gesamtergebnis des Unternehmens ist. Somit zeigt sich, ob mit dem eigentlichen Geschäftsbereich noch Geld verdient wird.
Beide Verfahren können parallel angewandt werden und zeigen jeweils deutlich auf, wie stark sich das betriebliche Ergebnis vom Gesamtergebnis des Konzerns unterscheidet – also ob das Unternehmen mit dem eigentlichen Geschäftsbereich noch Geld verdient.
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Unterschied zwischen Betriebsergebnis und Betriebsgewinn
Betriebsergebnis und Betriebsgewinn unterscheiden sich stark voneinander. Sie verraten viele unterschiedliche Dinge über das Unternehmen.
Der Gewinn verrät demgemäß, was am Ende übrig ist. In einer Gewinn- und Verlustrechnung eines Unternehmens gibt es zwei Zahlen. Zum einen den Jahresüberschuss vor und zum anderen nach Steuern. Die Berechnung für beide sind die Regeln der geltenden Steuergesetze. Die Differenz von allen steuerlich relevanten Erträgen und Kosten eines Unternehmens, vor der Zahlung der Gewinnsteuern an den Staat, ist der Gewinn oder Jahresüberschuss vor Steuern. Wenn Kosten und Erträge steuerlich relevant sind, ist es egal, wie sie entstanden sind. Beim Gewinn nach Steuern sind die Gewinnsteuern bezahlt.
Mit dem Gewinn oder Jahresüberschuss werden alle positiven und negativen Einflüsse berücksichtigt und zeigen folglich am Ende des Geschäftsjahres auf, was übrig bleibt. Der Gewinn wird durch viele Faktoren beeinflusst und lässt daher auf den eigentlichen Geschäftserfolg keine Rückschlüsse zu. Zu den Faktoren gehören unter anderem Verkäufe, Zukäufe, veränderte Finanzierungen, einmalige Steuerzahlungen oder Gutschriften, genauso wie einmalige Abschreibungen oder Zuschreibungen.
Beim Betriebsergebnis ist es demgemäß wichtig, wie die Erträge und Kosten entstanden sind. Hierzu fließen die durch den eigentlichen Geschäftsbetrieb entstehenden Kosten und Erträge ein. Im Gegensatz zum Gewinn werden jedoch keine Zinsen, Steuern oder unregelmäßige außergewöhnliche Kosten oder Erträge berücksichtigt.
Das Betriebsergebnis zeigt deutlich, wie das eigentliche Geschäft des Unternehmens Geld verdient. Dazu gehören die Einnahmen der Produkte und Dienstleistungen vor dem Abzug der Kreditkosten. Entsprechend der Betriebsergebnisse lassen sich Wettbewerber sehr gut vergleichen. Durch ein stabiles oder steigendes Betriebsergebnis hat ein Unternehmen auf lange Sicht aussichtsreiche Chancen. Fällt das Betriebsergebnis hingegen jedes Jahr, kann auf ein schrumpfendes Geschäft oder wachsenden Wettbewerb geschlossen werden. Durch einen stabilen oder steigenden Gewinn kann ein Unternehmen folglich seinen realen Wertzuwachs auch nach Abgabe von Steuern und Zinsen beweisen.